Mir fielen schon zu Beginn unseres Aufenthaltes hier die komischen Nester an den Bäumen auf. Ich konnte mir aber gar keinen Reim darauf machen und vergass sie dann vorübergehend. Bis kurz vor Weihnachten; da besuchte uns mein Schwager mit Familie. Christine blickte nur kurz an die Bäume hoch und erklärte dann, dass sich in diesen Nestern irgendwelche Insekten verpuppten. Zur Schlüpfzeit öffnen sich dann das Nest schlagartig und hunderte der Insekten fielen zu Boden. Oft haben die Einheimischen diese Insekten gar nicht gern und bekämpfen sie mit Gift.
Ob dies hier auch der Fall war? In den letzten Tagen tummelten sich die Gärtner hier auf dem Gelände und schnitten die Gräser zurück. Eventuell haben sie da auch die Nester „behandelt“? Auf jeden Fall begegneten uns gestern auf dem Vorplatz einige solch lustiger Kolonnen. Erwin konnte mir dann den Namen nennen, so dass ich Euch nun genauer darüber berichten kann.
Dieses Tier nennt sich Prozessionsraupe. Sie leben wie oben erwähnt in ihren weissen, flauschigen Nestern in den Pinien und sobald es gegen Frühling etwas wärmer wird, werden sie „flügge“ und lassen sich auf die Erde fallen. Zur Nahrungssuche vereinigen sie sich zu einer lange Schnur und wandern so über Plätze und Strassen.
Die Zeichnung auf dem Rücken ist einzigartig und recht hübsch. Doch Vorsicht: Auf dem Rücken dieses Tirchens befunden sich lange weisse Härchen, welche bei Bedrohnung weggeschleudert werden. Die Haar, mit Widerhaken ausgrüstet, bleiben in der Haut stecken und verursachen einen schlimmen, schmerzhaften Ausschlag. Tiere, insbesondere Hunde und Katzen, welche mit der Nase schnüffelnd die Umgebung erkunden, sind besonders gefährdet, stecken doch diese garstigen Härchen dann in den feinen Riechorganen der Pelzträger!