Nina à la plage

Sonntagsausflug

Es ist ja nicht so, dass Katzen wirklich liebend gerne Auto fahren. Unsere gehören auch zu dieser Gattung, die lautstark kundtut, dass dieser Ausflug nicht passt. Was genau, können wir Menschen nur erahnen: meist steht am Ende des Ausflugs aus Sicht der Katze völlig unnütze Untersuchungen und eine Spritze beim Tierarzt. Ergo wird schon während der Zufahrt gejammert.

Unsere beiden Pelzträger dürfen im nächsten Winter mit uns an den Atlantik fahren. Und nun müssen wir zu viert üben, wie das Autofahren geht.

Letzten Sonntag haben wir unter Lebensgefahr für alle die Katzen in die neuen Transportboxen gepackt und ins Auto verfrachtet. Unter lautem Protest wurden sie festgeschnallt, damit bei einem allfälligen Zusammenstoss nur ja nichts mit den Boxen bzw. den darin befindlichen Katzen  passiert. Und dann ging’s los. Quer durch den schönen, sommerlichen Bucheggberg um frische Kirschen zu kaufen. Direkt vom Bauernhof sind sie ja so gut! Aber der Kirschenbauer – oder wahrscheinlicher: das Wetter – machte uns einen Strich durch die Rechnung. Der Hofladen war zu! Keine Kirschen! Enttäuscht krochen wir ins Auto zurück und widmeten uns der eigentlichen Aufgabe dieses Sonntags.

Anfangs öfters, später dann viel weniger tönte es aus dem Off wie wenn eine alte Jazz-Diva die Stimme einübt. Madame teilte uns mit, dass ihr dieses Fahren gar nicht gefällt. Weniger laut, aber nicht minder intensiv tönte es auch aus der anderen Box. Auch Monsieur hätte sich an diesem Nachmittag Besseres vorstellen können.

Nun denn, die Autobahn war auch auf Seiten der Pelzträger angenehmer als die schaukelnden Bewegungen quer durch die Stadt Biel. Nach einigen Minuten liessen sich beide in einen dösigen Zustand schaukeln. Die Rückfahrt nach Hause war dann wieder viel aufregender, weil da mal wieder ein Stopp die Fahrt unterbrach oder eine Kurve die Katze wieder an die Boxenwand drückte.

Das Ende des Ausfluges war überhaupt nicht spektakulär: Beide Pelzträger wurden im Haus wieder aus den Boxen entlassen. Der eine, in leicht geduckter Haltung, verschwand vor die Haustür, die andere stolzierte aus der Box um sich zu erkundigen, ob den nun endlich das vielbesprochene Goodie fällig wurde.

Ende gut, alles gut: Alle vier haben den Sonntag ohne Kratzer überstanden; wir freuen uns auf weitere Ausflüge.

 

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